Seit November 2015 ist bei uns eine Naturwerkstatt entstanden, wodurch sich unser wertungsfreier Raum ausgedehnt hat. Der Malort und die Naturwerkstatt befinden sich in baugleichen, 30 qm großen Bungalows und stehen mit dem Bauwagen der Waldkita Wurzelzwerge auf einem Grundstück.

Wie der Malort, so spricht auch die Naturwerkstatt alle Menschen aus der Umgebung an. Dort kooperieren wir mit den zwei benachbarten Waldkitas sowie benachbarten sozialen Projekten der Kinder- und Jugendarbeit.

werkstatt

Bei der Ausstattung wurde besonderer Wert auf altersgerechtes Qualitätswerkzeug gelegt. Ver- und bearbeitet werden hauptsächlich die Naturmaterialien des Waldes, wobei der Schaffungsprozess im Mittelpunkt steht und nicht das endgültige Resultat. Ob nun aus gefundenen Stämmen eine Bank entsteht oder trockene Erde zu Matsch wird, ist im Rahmen der Naturwerkstatt gleichgültig.

Kurzkonzept

Durch die Erfahrungen in der Natur, beim Sammeln der Werkstoffe im Wald, werden Naturphänomene entdeckt und die eigene Kreativität angeregt. Die Neugierde auf naturwissenschaftliches Wissen der Teilnehmer soll auf natürliche Weise, sprich durch die Naturerfahrung selbst, angeregt werden. Entstehende Fragestellungen sollen individuell gelöst (praktisch) und beantwortet werden können (theoretisch). Dies setzt eine naturwissenschaftliche bzw. handwerkliche Kompetenz der Betreuenden voraus.

Individuelle Zugänge in naturwissenschaftliche Themenfelder, wie zum Beispiel Sonne, Wind, Recycling, Wasser, Schwerkraft und Boden, werden dadurch geebnet. Die Erfahrungen und Kenntnisse des Einzelnen und das neu Entdeckte kann hier in eigenen Konstruktionen und Bauwerken materialisiert werden. Dabei möchten wir allen, besonders aber Kindern und Jugendlichen, den Raum geben, sich frei an altersgerechten und hochwertigen Werkzeugen auszuprobieren, deren Wirkungsweisen zu erfahren und sich kreativ zu entfalten.

In der Naturwerkstatt soll dem Drang nach handwerklicher und gestalterischer Tätigkeit nachgekommen werden. Durch die starke Reduzierung der technischen, handwerklichen und künstlerischen Fächer in den Schulen wird dieser Entwicklung gegenwärtig kaum Raum gegeben. Auch Kindergärten konzentrieren sich vermehrt auf Frühförderung und Vorschulprogramme, wodurch ein Defizit im freien Spiel und selbstbestimmten Handeln entsteht.

Schlagworte unserer Arbeit:

Reduzierung des Leistungsdrucks, welcher durch die Gesellschaft und das schulische Wertesystem aufgebaut wird, Finden individueller Interessen, Anregung der inneren Neugierde, Wertschätzung für Material und Werkzeug, Lernen der Handhabung von unterschiedlichen Werkzeugen und dadurch Verbesserung der Selbsteinschätzung, Festigung des Selbstbewusstseins sowie respektvoller Umgang mit sich, anderen und der Natur, nachhaltige Selbstwirksamkeitserfahrung, Auflösen vorhandener Gruppenstrukturen durch Mischen der Gruppen, Aktivierung sozialer Gruppenprozesse sowie individueller Lernprozesse führen zu einem positiven Miteinander sowie der Ausprägung von sozialen Kernkompetenzen, Vergänglichkeitserfahrung durch Erleben des Jahreskreislaufs, Ausbildung individueller Gestaltungskompetenzen, Verknüpfungen schaffen von Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft, Kinder und Jugendliche aus angrenzenden Ortsteilen werden gemeinsam aktiv, Freude am Sein und Schaffen, Hilfe zur Entwicklung einer stabilen Persönlichkeit.